Merkwerdische in Hochform

Wexit und Gelbwesten im DGH

Die begeisterten Fastnachter kamen voll auf ihre Kosten im ausverkauften Uelversheimer DGH. Auch ihr Durchhaltevermögen stellten die feierlustigen „Merkwerdischen“ am vergangenen Samstag wieder eindrucksvoll unter Beweis. Hinter den letzten Besuchern schlossen sich die Türen erst kurz bevor es hell wurde im Dorf. Elferrats-Chef Stefan Schützeberg nahm kein Blatt vor den Mund und beklagte die Manpower-Sorgen in der Kampagne: „immer schwerer wird, freiwillige Helfer zu aktivieren, ganz zu schweigen davon, dafür Nachwuchs zu rekrutieren.“

 

 

Vor unbequemen Themen, wie der Feinstaubdebatte und übertriebenen Fahrverboten machte der Präsident nicht Halt und appellierte. „Streift mit mir die gelben Westen über, damit wir uns gegen Willkür wehren. Sonst wird es noch kunterbunter in unserem Land, sie sperren Straßen ohne Sinn und Verstand. Das wäre so, wie wenn man die Römerstrasse zur dieselfreien Zone erklärt und sie dann durch die kleine Kirchgasse und die Zehntenstraße umfährt.“

 

Auch die Ehrengäste kamen nicht ungeschoren davon, so auch Bürgermeisterin Wagner aus Weinolsheim: „Die neue Turnhalle zu errichten, geht nur mit vereinter Kraft. Mit 15% Anteil der Weinolsheimer wird was Bleibendes geschafft. Wenn das klappt, sind Sie die Misses 15%.“ Und an die Adresse von Pfarrerin Schäfer aus Uelversheim ging: „Im TV haben wir es aufmerksam registriert. Die Finanzen vom Kindergarten sind wohl kollabiert. Es wird doch nix mit der Kirchenrenovierung zu tue habe? Ich klopp´ drei Mal auf Holz, denn uff unser achteckig Kerch sinn mer stolz.“

 

Annika und Kilian Fruth aus Weinolsheim eröffneten den Abend mit ihrem Bericht vom Generationstrubel im Familienleben mit den Eltern. Mutter Silke aus der Weinolsheimer Fastnachts-Dynastie Fruth lieferte ihren Jahresbericht zum Verhältnis zwischen den Weinolsheimer „Schälchern“ und den Uelversheimer „Merkwerdischen“. Unter anderem galt ihr Aufruf an die Mitbürger: wenn wir 15% zur neuen Turnhalle dazu geben, müssen wir jetzt auch mit Sportmachen anfangen“. Dem Dorfgeschehen und vornehmlich „der Reinigung der Pfeifen“ gingen Anette Hoffäller als Kirchturmgockel und Nicole Seliger als Architektin der neuen Kirche in ihrem Zwiegespräch auf den Grund.

 

Mit der Demonstration „Alexa übernimmt fast alles“ griffen TSV-Chef Bernhard Obermann und Schwester Monika gekonnt und witzig ein ernstes Thema auf: die Dominanz der Smartphones in der modernen Welt und in allen Lebenslagen.

 

Mit ihrer Parodie „die gleiche Prozedur wie letzt´ Johr“ brachten Sarah Obermann und Patrick Knecht aktuelles auf´s Tablett, wie den geplanten Wexit von Weinolsheim aus der VG Rhein-Selz oder das Engagement von Till Schweiger als Kriminal-Kommissar zur Verhinderung weiterer Einbrüche in der Ortsgemeinde.

 

Im Haarstudio Ungenau fachsimpelten Stephanie Feuffel, Melissa Marquardt, Reiner Hinkel und Wilfried Schwind über Standort und Service-Angebote rund um die geplante Transport-Einrichtung „Mitfahrerbank“. Mit der Vorführung des Becher-Rap rührte der Elferrat  in eigener Sache die Werbetrommel für  die TSV „Stehung“ (Motto Piraten) am 23. Februar.

 

Unterhaltsame Sketche zogen die Magier von der Undenheimer Truppe JoHa Entertainment in ihrer Zaubershow aus dem Hut.

 

Auch der Genuss für Auge und Ohren kam nicht zu kurz. Den Auftakt machte die Tanztruppe „Dorfmädchen“ aus Uelversheim und Hillesheim, Steps in Motion. Zauberhafte Erinnerungen an Moskau (Return to Moscow) boten die Dancing Diamonds aus Weinolsheim, für mexikanisches Flair sorgten die Illverschemer Buwe. Als Stimmungsmacher wirbelten die Joy Robics Wikinger aus Oppenheim auf der Bühne, Sisters in Action war das Motto der Sensation Steps aus Hillesheim. Den krönenden Abschluss der Tanzeinlagen boten die Merkwerdischen Dallesdänser mit Pop Interpreten der 90er Jahre wie Michael Jackson oder Blue Man Group.

 

Der Vorstand bedankt sich bei allen Akteuren, den ehrenamtlichen Helfer/innen und bei der Truppe der TSV Kickboxer für ihren Einsatz.